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TRAUMDEUTER Blog

Du schreibst mir deinen Traum und ich deute ihn für dich nach neuenergetischen Gesichtspunkten aus.

Wahrträume

Veröffentlicht am 16. April 2010 von Traumdeuter in Die wichtigsten Traumarten

Von vielen Naturwissenschaftlern werden Wahrträume ins Reich der Fabel verwiesen, als okkult, medial, übersinnlich oder parapsychologisch abgetan. Trotzdem sind uns aus der Geschichte einige Wahrträume überliefert, die mit dem später eintreffenden Geschehen wortwörtlich in entscheidenden Punkten übereinstimmen. Natürlich sind solche Wahrträume selten. Aber prophetische Träume sind nicht wegzuleugnen, auch wenn sie außerhalb der normalen Erfahrung zu liegen scheinen. Beispiele solcher Träume beschrieb Dr. Wilhelm Moufang in seinem Buch „Mysterium der Träume“. Einer dieser Originalberichte über Wahrträume erschien uns wegen seiner „Alltäglichkeit“ bemerkenswert:

 

„Als König Wilhelm I., der spätere deutsche Kaiser, im Sommer 1863 zur Kur in Karlsbad weilte – so erzählte sein Flügeladjutant Prinz Kraft zu Hohenlohe-Ingelfingen – ging er allmorgendlich zum Sprudel, um kurgemäß seinen Becher Wasser zu trinken. Stets überreichte ihm ein hübsches junges Mädchen mit einem Strauß Blumen den Becher. Aber an einem Morgen stand statt des jungen Mädchens ein alter Mann da und schenkte das Wasser aus. Der König stutzte und fragte nach dem jungen Mädchen. Es wurde ihm erwidert, es sei krank. Ruhig nahm darauf der König seinen Becher und trank das Wasser aus. Dann sagte er jedoch zu seinem Adjutanten, er habe in der Nacht geträumt, das junge Mädchen fehle, und an seiner Stelle reiche ein alter Mann einen Becher Wasser, das aber vergiftet sei. Er habe sich vor sich selbst geschämt, daß er gestutzt habe, als statt des Mädchens der alte Mann ihm den Becher reichte. Das Wasser war natürlich nicht vergiftet, aber der Traum hatte richtig die Ersetzung des Mädchens durch einen alten Mann vorhergesehen.“

 

Es ist nicht Aufgabe dieses Buches, solche Wahrträume weiter zu untersuchen. Ihre prophetische Aussage kann nach Eintreffen des Ereignisses im Wachleben ohne weiteres von jedem Träumer selbst erkannt werden. Aber lassen Sie mich noch einen Traum aus meiner Jugendzeit beisteuern, der mir bis auf den heutigen Tag in Erinnerung geblieben ist:

 

Ich hing als Bub sehr an meiner Großmutter, die wir wegen ihrer Körpergröße „die kleine Oma“ nannten. Sie war eine sehr lebenslustige, rundliche Person, die uns Kinder verwöhnte, wo sie nur konnte, obwohl sie mit einer kargen Rente auskommen mußte. Eines Tages wurde unsere kleine Oma krank, magerte ab und wurde schließlich ins Krankenhaus eingeliefert. Befund der Ärzte: unheilbarer Magenkrebs. Meine Mutteer besuchte die Kranke täglich, uns Kinder aber ließ sie nicht in die Klinik –wir sollten die kleine Oma so in Erinnerung behalten, wie wir sie unser ganzes Leben lang gekannt hatten. Ich wußte, daß sie bald sterben würde, hatte aber den Wunsch, sie noch einmal zu sehen. Eines Nachts träumte mir, ich stünde in der Küche meiner Großmutter. Auf dem Herd brutzelten Reibepfannkuchen, die das Lieblingsgericht meiner Oma waren. Als sie einen der goldgelben Pfannekuchen essen wollte, schrie ich ängstlich: „Die darfst du nicht essen, Oma, du hast’s doch mit dem Magen!“ Aber sie lächelte mich nur schelmisch von unten her an, wie sie es – ich war damals schon einen Kopf größer als sie – oft getan hatte, wenn sie in ihrer fröhlichen Art etwas ausheckte. Dann sagte sie: „Du wirst sehen, ich kann jetzt wieder alles essen. Ich bin von meinem Leiden erlöst.“ Und sie winkte mir zu und dort, wo sie gestanden hatte, war nur noch der Schein des Herdfeuers, in dem die Holzscheite knisterten. Ich erwachte lächelnd und winkte noch sekundenlang mit der Hand in eine bestimmte Richtung. Ich schaute auf die Uhr: Es war 8 Uhr, wie ich später erfuhr, die Sterbestunde der kleinen Oma, die sich von mir im Traum verabschiedet hatte.

 

Vielleicht kramen Sie jetzt einmal selbst in Ihrer Erinnerung nach solch traumhaftem Erlebnis, das so einfach ins Wachleben übersetzt werden kann wie dieser Traum von der kleinen Oma. Nach Arthur Schopenhauer hat ja jeder Mensch ein „Traumorgan“, das auch Visionen und ein „Zweites Gesicht“ widerspiegeln kann und „dadurch ungewöhnliche Fähigkeiten, derer er sich jedoch nur selten bewußt ist.“

 

 

Aus: So deutet man Träume, Georg Haddenbach, Falken Verlag 1978/1986

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